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dänischer Spätsommer

mit dem Wohnmobil auf den Inseln Lolland und Falster

Samstag, 23. August 2025 - Herbergssuche 3.0

Gestern Nachmittag feierte das Klinikum Rechts der Isar das "Sommerfest des Hörens". Über die Einladung dazu haben wir uns sehr gefreut und wollten unbedingt daran teilnehmen. Die Urlaubsfahrt konnte folglich erst nachher starten. Heute haben wir in aller Ruhe gepackt und unser Womo gerüstet. Am Nachmittag brechen wir Richtung Norden auf. So um 200 Kilometer weit wollen wir noch schaffen. Die Stadt Bamberg bietet Google zufolge drei städtische Stellplätze. Wir steuern den am Heinrichsdamm an. Komplett voll. Mist. Also weiter zum nächsten am "Bambados". Gleiches Spiel wie vorher. Auf zum Fortenbachweg durch allerlei Industriegebiet. Dieser Platz wurde laut Schild an der Schranke von der Stadt Bamberg gesperrt. Was nun? Rosi googelt etwas außerhalb den weitläufigen Stellplatz in Bischberg. Er liegt direkt am Main und ist sehr gepflegt. Da wir nur übernachten wollen und autark sind, genügt die günstigste Variante. Prima, dass das das am Ende doch noch so gut geklappt hat.

Bärchen

das Maskottchen haben uns Eva, Sara und Noah von ihrem Urlaub mitgebracht


Sonntag, 24. August 2025 - der Fahrtag

Heute steht eine Strecke von 500 Kilometern auf dem Plan. Wir wollen auf dem Stellplatz am Barfußpark in Egestorf in der Lüneburger Heide übernachten. Es geht prima voran. In der Raststätte in Göttingen stärken wir uns mit der obligatorischen "auf-in-den-Urlaub-Currywurst". Ein langer Stau vor Soltau spendiert uns kurz vor dem Ziel eine zusätzliche Autobahn-Stunde. Letztlich kommen wir gegen 17 Uhr endlich an. Otto bucht noch das Fährticket für die Überfahrt von Puttgarden nach Rødby auf der dänischen Ostseeinsel Lolland. Ein schöner Abendspaziergang beschließt den langen Fahrtag.

Park

im Barfußpark bei Egestorf

Park

im Barfußpark bei Egestorf


Montag, 25. August 2025 - Mücken am Ellenbogen

Um 8 Uhr morgens hupt es. Ein Bäcker? Rosi springt raus und kommt mit frischen Brötchen zurück. Aufbruch. Je weiter wir nach Norden kommen, umso mehr bewölkt sich der Himmel. Auf der A1 bei Hamburg geht's einmal mehr zäh voran. In Heiligenhafen sieht uns aber wieder die Sonne zu, wie wir die eben gekauften Lebensmittel gerade noch im Womo unterbringen. Nichts wäre schlimmer als Hunger oder Durst. Und eine gute halbe Stunde später rollen wir bereits auf die Scandlines Fähre. Die sonnige Überfahrt dauert gerade mal 45 Minuten. Google lotst uns zuverlässig über schmale verwinkelte Straßen nach Albuen Strand, dem "Ellenbogen" Lollands. Die Rezeption am Campingplatz ist verwaist. Wir suchen eine passende Parzelle und richten uns gemeinsam mit zeitgleich angekommenen Schweizern gemütlich ein. Es ist unglaublich warm in der Sonne. Mit uns machen hundsgemeine Mücken zeitgleich hier Urlaub. Wir spazieren ein gutes Stück an der Küstenlinie entlang. Der kräftige Wind peitscht Gischt über die Uferbefestigung. Die Welt ist schön!

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Dienstag, 26. August 2025 - Nakskov

Schon kurz nach 8 Uhr ist es vor dem Womo sonnig warm. Da schmeckt das Frühstück gleich nochmal so gut, obwohl sich Otto T-Shirt und Hose mit Rübensirup versaut. Dienstbeflissen wäscht Rosi die Flecken gleich wieder raus. In der Zeit rüstet Otto die Fahrräder. Er will so schnell wie möglich auf Tour gehen. Darüber ist seine bessere Hälfte gar nicht so erbaut. Sie wollte eigentlich die Morgenmahlzeit gemütlich ausklingen lassen. Der Küstenradweg führt uns immer am Wasser entlang und macht richtig Spaß. Er ist in einem sehr guten Zustand, bietet schöne Ausblicke und ist kaum frequentiert. Im kleinen Fischerdorf Langø halten wir kurz an der kleinen Kirche mit ihrem ungewöhnlichen fünfeckigen Glockenturm. Das eigentliche Ziel ist heute aber Nakskov. Am Hafen machen wir Brotzeit, stellen die Räder ab und bummeln zu Fuß durch die kleine Stadt. Die freundliche Dame in der Touristeninformation versorgt uns mit einigen Tipps (viel gibt es nicht wirklich zu bestaunen) und mit einigen Flyern für der Fortgang unserer Reise. Dann noch eine Kaffeepause, zu der sich Otto Æbletærte mit Eis und Sahne gönnt. Für den Rückweg wählen wir die gleiche Strecke, weil sie einerseits wunderschön ist und wir alternativ Straßen ohne Radwege nutzen müssten. Frisches Gemüse und Steaks vom Grill schließen einen schönen Tag ab.

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Mittwoch, 27. August 2025 - Hummingen

Die Nacht war ungewöhnlich warm, Rosis Mückenstiche haben gejuckt. Der Morgen danach ist ein Traum: leichter Wind vertreibt die Plagegeister. Die heutigen Brötchen schmecken besser als die gestrigen. Die Akkus unsrer Räder sind aufgeladen. Gegen inzwischen sehr kräftigen Wind kämpfen wir auf dem Küstenradweg diesmal südwärts. Die 20 Kilometer bis Hummingen sind eher eintönig. Wir benötigen deutliche Motorunterstützung. Etliche Ferienhäuser säumen die Strecke, manche protzig herausgeputzt, andere schlicht und gemütlich. Der Kaffee, es gibt nur die Filtervariante, im Restaurant Strandgården schmeckt nicht besonders. Wir "besetzen" ein ausgemustertes Boot am Strand und freuen uns des Lebens. Der Rückweg geht viel leichter vonstatten. Zunächst hilft der Wind. Als der nachlässt, kommt die Sonne raus und leistet ihrerseits moralische Unterstützung. Nur unsere Hinterteile leiden. Abends das gleiche Programm wie gestern: Mücken am Grill.

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Donnerstag, 28. August 2025 - Mücken ade

Wir verlassen Albuen Strand Camping in Richtung Kultur. Die Grafen von Reventlow sind ein altes Adelsgeschlecht mit norddeutschen Wurzeln. Zweige davon erlangten großen Einfluss in Dänemark und brachten es dort zu Reichtum und Ansehen. Hier auf Lolland besaß Premierminister C.D.F Reventlow ab 1775 das Gut Pederstrup. In der Zeit der Aufklärung zeichnete er verantwortlich für umfassende Reformen der Landwirtschaft mit der Abschaffung des Leibeigentums, sowie unter anderem der Einführung der allgemeinen Schulpflicht. Heute beherbergt das stattliche Anwesen in seinem weitläufigen Park ein Museum. Ausgerüstet mit detaillierten deutschsprachigen Erklärungen widmen wir uns der sehenswerten Ausstellung.

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Steinkreis

Unweit des Ortes Kragenæs hat der Bildhauer Thomas Kadziola mit den "Dodekalitten" ein weithin bekanntes Kunstwerk geschaffen. Der Name leitet sich vom Griechischen ab und bedeutet "Zwölf Steine". Bei unserem Besuch fehlt der 12. Monolith. Er ist in Arbeit und soll noch in diesem Jahr das 2010 gestartete Ensemble vervollständigen. Eine sphärische Installation des Musikers Wayne Siegel untermalt die Kulisse eindrucksvoll. Ein Ort zum Nachdenken und Träumen. Nur wenige Kilometer weiter südöstlich finden wir mit dem urigen Wohnmobilstellplatz am Hafen von Blans unser Nachtquartier.

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Freitag, 29. August 2025 - mückenfreie Zone

Während der Nacht hat es geregnet. Am Morgen ist es aber bereits wieder so warm, dass wir unser Frühstück im Womo-Schatten einnehmen. Lange ratschen wir mit unserer Nachbarin vom Niederrhein, die heute in der Oberpfalz lebt, in Oberbayern arbeitet und mit Beginn ihrer Rente ins dänische Nordjütland umsiedeln will. Wir wollen die nächsten drei Tage in Maribo verbringen. Erst ab 14 Uhr dürfen wir auf den großen und gepflegten Campingplatz. Das Städtchen am Søndersø ist ganz nett, besonders im Bereich der Fußgängerzone rund um den zentralen Maribo Torv. Andererseits vermissen wir ein wenig die schnuckeligen bunten Häuschen, die wir von anderen Orten kennen. Das Highlight: es scheint hier keine Mücken zu geben!

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Samstag, 30. August 2025 - schmaler Rundweg und Herrenhäuser

Otto ergattert das letzte Baguette fürs Frühstück und nimmt zwei Croissants dazu - vive la France! Auf einer Übersichtskarte wird ein Radweg rund um den Søndersø ausgewiesen. Und in Komoot hat ihn ein hilfsbereiter Zeitgenosse abgespeichert. Diese Tour wollen wir heute machen. Wir starten gegen Mittag entgegen dem Uhrzeigersinn. Zunächst ist der Radweg eher ein Pfad. Im südlichen Bereich des Sees belagern hunderte Graugänse eine Wiese. Die Natur ist landwirtschaftlich geprägt. Das stattliche Gut Søholt ist in Privatbesitz. Wir staunen und fotografieren von der Straße aus. Gleich danach zweigt unsere Route in einen Forstweg ab. Gut zwei Kilometer lang malträtiert grober Schotterbelag Ross und Reiter. An einer Pumpstation machen wir Rast. Ein bulliger Pickup rollt mit einem Brautpaar heran. Fototermin. Im Nordosten vom Søndersø erwartet uns mit Engestofte das nächste herrschaftliche Gut. Ein riesiger landwirtschaftlicher Komplex, eine eigene Kirche mit Friedhof und natürlich ein repräsentatives Wohngebäude bilden ein sehr stattliches Ensemble. Das dazugehörende Restaurant hat leider geschlossen. Wir queren den großen Golfplatz und landen an der Domkirche in Maribo. Sie ist Bischofssitz, eines der bedeutendsten Werke der Backsteingotik in Dänemark und den Besuch wirklich wert.

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Sonntag, 31. August 2025 - Schlemmertour

Es gab reichlich Baguette - wir frühstücken wieder wie die Franzosen. Vormittgas drehen wir eine Runde durch Maribo. Die Fußgängerzone ist sonntäglich verwaist, die Stadt selbst nur mäßig herausgeputzt, wenn nicht sogar trist. Die heutige Radtour hat Otto nach Sakskøbing geplant. Er hat irgendwo ein Bild von einem lachenden Wasserturm entdeckt und möchte ihm dort in Natura gegenüberstehen. Die Radwege sind ausnahmslos geteert, somit bequem und schnell zu befahren. Der kleine Hafen am Ende des Sakskøbing-Fjords lässt uns kurz rasten. Dann gehen wir durch das überschaubare Zentrum. Die Häuser am Marktplatz (und eigentlich nur die) sind hübsch anzusehen. Dem Kuchenangebot vom Café Hulyas kann Otto nicht widerstehen. Rosi verzichtet tapfer auf die Kalorienzufuhr und begnügt sich mit Kaffee. Während der Rückfahrt nimmt die Bewölkung zu, es bleibt aber selbst in den späten Abendstunden erstaunlich mild. Lange sitzen wir am schönen Badestrand des Campingplatzes in einem kuscheligen Strandkorb und sehen den Enten bei ihrem Badevergnügen zu.

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Montag, 1. September 2025 - in der Ruhe liegt die Kraft

Der Guldborgsund trennt die Inseln Lolland und Falster. Der kleine Ort Guldborg liegt auf beiden Seiten und die gleichnamige Brücke verbindet sie. Wir haben vormittags in Maribo noch eingekauft und erreichen mittags die private Campsite von Inga und Paul Jacobsen im Nordwesten von Falster. Sie bietet nicht den typischen Campingplatzkomfort, ist einsam und abgelegen und verströmt gerade deswegen das kaum noch anzutreffende Gefühl von echter Wohnmobilfreiheit. Wir sind die einzigen Gäste auf der großen Wiese, wo sicherlich für 20 Fahrzeuge Platz wäre. Inga heißt uns freundlich willkommen. Da wir nur eine Nacht hierbleiben und weitgehend autark sind, benötigen wir keinen der reichlich vorhandenen Stromanschlüsse. Somit bezahlen wir lediglich fünf Euro. Eine kurze Wanderung an die nahegelegene Küste über die abgeernteten Stoppelfelder vertreibt die Zeit. Ansonsten genießen wir die Ruhe, lesen, stricken, aalen in einer der bereitgestellten Hängematten und freuen uns des Lebens. Am Abend fallen ein paar Tropfen und verbannen uns für eine Weile in unser rollendes Zuhause.

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Dienstag, 2. September 2025 - Seniorenrast

Wir queren Falster von West nach Ost und erreichen bei Hesnæs wieder das Meer. Ein schwerer Sturm hat den Hafen des alten Fischerdorfs 2023 stark beschädigt. Die Reparaturarbeiten dauern bis heute noch an. Wenigstens blieben die idyllischen Häuser unversehrt. Ihre Fassaden sind nach alter Tradition mit Stroh verkleidet. Die Gärten sind super gepflegt - ein Traum. Richtung Süden entwickelt sich die Küste zur Steilküste, deren Abbruchkante so manchem Baumriesen zum Verhängnis geworden ist. Wir gehen oben entlang zwei Kilometer bis zum einsamen Restaurant Pomle Nakke mit Aussichtsterrasse. Wir stehen vor verschlossenen Türen - Montag und Dienstag Ruhetag. Nach einem kurzen Mittagspicknick an der Hafenbaustelle in Hesnæs machen wir einer Senioren-Reisebusgruppe Platz. Viele von ihnen warten in langer Schlange vor der einzigen Toilette. Uns aber zieht es weiter nach Ulslev, wo wir drei Tage am Campingplatz bleiben wollen.

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Mittwoch, 3. September 2025 - StrandGUT

Dem abendlichen Gewitter gestern mit Blitz und Donner folgt heute ein strahlender Morgen. Otto holt die vorbestellten Frühstücksbrötchen. Tagesziel: die Seelen baumeln lassen! Ein langer Strandspaziergang vormittags und ein kurzer am Abend sind die ganzen Aktivitäten. Dazwischen aalen wir in der Sonne beziehungsweise verdrücken uns zeitweise in den kühlen Schatten. Es geht uns gut.

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Donnerstag, 4. September 2025 - Hühnergötter, Klappersteine und falsche Lakritz

Unser Programm gleicht dem gestrigen. Der Strandspaziergang lässt Rosi schöne und sogar große "Hühnergötter" finden. Es ist schon erstaunlich, wie die Natur es schafft, Löcher in den Stein zu bohren. Klappersteine - das sind Feuersteinkugeln in deren Inneren frei bewegliche fossile Reste beim Schütteln klappern - leider Fehlanzeige. Dafür reichlich Lakritz mit weißer Zuckerhülle. Oder handelt es sich dabei doch nur um Feuersteine mit Kalkmantel?

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Freitag, 5. September 2025 - nasser Abschied

Der angekündigte Regen kam gegen 5 Uhr. Tisch und Stühle haben wir vorsorglich gestern Abend schon verstaut. Das laute Geprassel auf dem Blechdach hat sogar das Murmeltier Otto geweckt. Pünktlich zum Brötchenholen lässt der Niederschlag nach. Aber das ganze Gelände ist mit Pfützen übersäht. Rosi hat die zwei jungen Allgäuer Caddy-Camper zum Frühstücken zu uns ins trockene Womo eingeladen, aber das haben die bereits hinter sich. Wir verlassen den schönen Ulslev Campingplatz Richtung Nykøbing. Dort besorgen wir zunächst noch einige Lebensmittel und spazieren trockenen Fußes durch das nette Zentrum. Anschließend verlassen wir Falster über die Guldborgsundbrücke mit Ziel Nysted auf der Insel Lolland.

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Hygge

Der vor dem Nysted Strand Camping gelegene Stellplatz bietet uns einen grandiosen Blick über die Hafenbucht auf das Städtchen und ist zudem rund 100 Kronen pro Tag günstiger. Hier ist gut sein, hier lasst uns bleiben! Der Wind hat den Himmel leergefegt und wir genießen einen wunderschönen sonnigen Nachmittag. Die stattlichen Villen südlich vom Hafen mit ihren prächtigen Gärten stehen in direkter Konkurrenz zu den kleinen bunten Häuschen in den verwinkelten Gassen. Hier erleben wir endlich charmante herausgeputzte dänische Gemütlichkeit: Hygge!

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Samstag, 6. September 2025 - Evas Geburtstag

Heute kommen unsere Räder mal wieder zum Einsatz. Die erste Runde führt uns um die Hafenbucht zum Schloss Aalholm. Es ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Wir gehen zu Fuß durch den weitläufigen Park. Überall stolzieren unbeeindruckt von uns Fasane herum. Die Schlossherren scheinen gerne Wild zu essen. In einem großen Gehege äst eine Herde Damwild. Rosi beobachtet fasziniert ein Eichhörnchen, das sich um seine eigene Nahrung kümmert. Ein gutes Stück weiter im Fischerhafen von Stubberup wurde ein mächtiger 200 Jahre alter Anker aufgestellt. Auf dem Rückweg bekommt Otto endlich den schmerzhaft vermissten Espresso für unsere Moka-Maschine. Wir können wieder Cappuccino zubereiten. Am Nachmittag drehen wir eine etwas längere zweite Runde auf dem tollen Radweg an der Südküste nach Holten Strand. Dort befindet sich der Rest eines mehr als 5000 Jahre alten Dolmengrabes. Für den Heimweg benutzen wir eine wenig befahrene schmale Straße, die die weit verstreuten Gehöfte miteinander verbindet.

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Sonntag, 7. September 2025 - Kunst ist, öfter aufzustehen, als man fällt

Vermutlich ist das Fuglsang Kunstmuseum berühmter als Fuglsang Herregaard nebenan. Aber das Herrenhaus im Renaissance-Stil aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts ist der Ursprung. Mehr als 100 Jahre war es prominenter Rückzugsort für dänische bildende Künstler und Komponisten. Heute steht es als Konferenzzentrum und Hotel betuchten Gästen zur Verfügung. Für uns ist es Ziel und Wendepunkt der heutigen Radtour. Wir schlendern durch den Park, trinken - wie könnte es anders sein - Cappuccino und verlassen das prachtvolle Anwesen wieder. Die kleine Eisdiele am Hafen von Nysted hat es Otto angetan. Am Abend rüsten wir uns für die morgen beginnende Heimreise.

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Montag, 8. September 2025 - Lübeck, Haupt der Hanse

Ab 7:30 Uhr gibt's die vorbestellten und -bezahlten Brötchen. Gestern Abend haben wir das Womo bereits weitgehend gerüstet. Und so können wir nach dem Früstück um 8 Uhr die lange und weite Heimreise antreten. 40 Minuten später erreichen wir das Scandlines Terminal in Rødby und damit sogar eine Abfahrt früher als gebucht. Die Fährfahrt nach Puttgarden auf Fehmarn sitzen wir windgeschützt auf dem Oberdeck. Anschließend rollen wir entspannt Richtung Lübeck, wo wir heute bleiben wollen. Otto hat der Einfachheit halber Google Maps anstelle unserer Womo-Navigation ausgewählt. Das bereuen wir auf den letzten Metern in der Hansestadt, wo uns Google in Unkenntnis der Ausmaße unseres Fahrzeugs durch beidseits zugeparkte einspurige Wohnstraßen schickt. Im ersten Gang tasten wir uns voran, um keine Schrammen zu verursachen. Geschafft! Unser Stellplatz liegt direkt an der Trave mit Blick auf die gegenüberliegende Altstadt - perfekt. Zu Mittag versorgt uns ein indisches Restaurant mit super Essen und ausnehmend freundlichem Service. Der Stadtbummel beinhaltet natürlich die markanten Sehenswürdigkeiten, wie Holsten Tor, Rathaus, Marienkirche. Auf dem Geibelplatz wurde ein "Übergangsgarten" aufgebaut, wo man auf Bänken und Liegen verweilen und rasten kann. Einfach nur schön.

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Dienstag, 9. und Mittwoch 10. September 2025

Die mehr als 800 Kilometer bis Freising haben wir in zwei Etappen aufgeteilt. Vorbei an Hamburg (Stau), Soltau (Stau), Hildesheim (Mittagspause) nach Langendorf bei Hammelburg. Hier auf dem kostenlosen Stellplatz waren wir vor Jahren schon mal gewesen. Am Nachmittag setzt starker Regen ein, der uns auch am zweiten Tag auf den letzten gut 300 Kilometern nach Hause begleitet. Ein kurzer Stopp in Manching dient dem Entsorgen des Womos, bevor wir gut und zufrieden zuhause ankommen.