Hintergrund

LIGURIEN
la dolce vita

Oktober 2014

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Sturm auf der Europabrücke

07.10.2014 – 379 km
Die Sonne wärmt uns, als wir um 10 Uhr zu Hause aufbrechen. Der Diesel- und der Abwassertank sind voll, das sind alleine immerhin 240 kg. Die Winterräder sind montiert, weil ab 15. Oktober im gesamten Alpenraum Winterausrüstung vorgeschrieben ist. Im „Freistaat“ besorgen wir noch schnell die für Italien obligatorische rot gestreifte Warntafel für die Fahrräder am Heck und erstehen einen billigen Klapphocker mit separater Tischplatte für die kleinen Pausen zwischendurch. Kurz hinter Garmisch machen wir eine kalorienarme gesunde Mittagsrast mit Apfel und Birne. Um die österreichische Autobahnvignette zu sparen, holpern wir über die schlechten Straßen in Innsbruck mautfrei zum Brenner. Dort zwingt der heftige Föhnwind immer wieder zu Lenkkorrekturen, um innerhalb der Fahrspur zu bleiben. In einer Raststätte talwärts wartet der Nachmittagskaffee mit warmem Sandwich bzw. Brioche auf uns. Auf dem Stellplatz in Trento wollen wir heute übernachten. Dummerweise ist die Abfahrt Trento Centro gesperrt. So verschlägt es uns etwas weiter südlich nach Rovereto. Der Stellplatz ist sehr gepflegt, hat Stromanschluss, Duschen und WC. Die freundliche junge Dame an der Rezeption versorgt uns mit mehr Informationsmaterial als wir benötigen und kassiert für die Nacht sehr günstige 8 Euro. Mit einsetzendem Regen gehen wir Lebensmittel im städtischen coop kaufen. Was heißt eigentlich Quark auf Italienisch?


Nebel im Apennin

08.10.2014 – 231 km
Es regnet. Otto nutzt die Stellplatzdusche und leert sicherheitshalber das WC. Um 9 Uhr brechen wir auf. Wir fahren durch Rovereto über die Auffahrt Süd auf die Autostrada. Bis Mantua bleiben wir auf ihr und löhnen dafür knapp 23 Euro. Ab hier beginnt die Landstraßen-Rallye auf der SS348. Das Wetter ist schlecht – die Straße auch. Das reiche Norditalien scheint auch sparen zu müssen. Ich fahre ins Centro di Parma den Parkplatz Wegweisern nach. Leider münden sie in Parkhäusern – für uns keine Option. Also verschieben wir die Mittagspause und ziehen weiter. Am südlichen Stadtrand besorgen wir Brot, Gemüse und Obst. In Collecchio futtern wir endlich – witterungsbedingt drinnen. Bald darauf säumen die Ausläufer des Apennin unseren Weg. Unzählige Kurven klettern wir bergwärts. Die landschaftlich reizvolle Strecke verbirgt sich im dichten Nebel. Den Stellplatz in Berceto finden wir erst nach mehreren Anläufen sehr versteckt hinter schmalen Altstadtgassen – verschlossen. So nehmen wir einen großen, ebenen, geteerten Parkplatz mit einem Alpini-Denkmal, um heute hier zu übernachten. Es ist zwar erst 16 Uhr, aber eine Weiterfahrt zur ligurischen Küste ist uns zu anstrengend.


WLAN an der Rezeption

09.10.2014 – 92 km
Die Nacht war laut. Hunde haben uns bewacht und uns unentwegt mitgeteilt, dass wir uns keine Sorgen machen müssen. Die gestrige Kurverei über die schlechten Straßen war genug. Heute nutzen wir die Autostrada und zahlen dafür bei der Abfahrt in Levanto 10,20 €. Wir meinen, das Geld ist gut angelegt! Auf der Strecke hatte es zeitweilig heftig geregnet. Das alte Navi lotst uns mit teilweise unsinnigen Abbiege-Aufforderungen durch die engen Gassen des Küstenstädtchens. Im Zweifelsfall helfen die wenigen Hinweisschilder. Bereits um 10 Uhr erreichen wir den Campingplatz „Aquadolce“ mitten im Ort und nahe am Strand. Die Parzellen sind italienisch klein, für unsere Fahrzeuggröße aber ok und kosten 33,50 € pro Tag inkl. Strom. Der Platz ist sogar um diese Jahreszeit noch recht voll. Nachbarn erzählen uns, dass er vor wenigen Tagen keine freien Kapazitäten mehr gehabt hatte. Tisch und Stühle raus – das Camperleben kann beginnen! Nach dem Mittagessen laufen wir durch den verwaisten Ort. Die Straßen und Plätze sind menschenleer – Siesta! Selbst am schönen Sandstrand relaxen nur wenige Badegäste. Die große Kirche ist offen und innen recht attraktiv. Das mittelalterliche Castello oberhalb können wir nur umrunden. Zurück am Womo gibt`s Kaffee – natürlich draußen. Das WLAN reicht leider nicht ganz bis zu unserem Stellplatz. Folglich sitzt Otto mit Tablet und Smartphone auf einer Bank vor der Rezeption (zusammen mit einer ganzen Reihe weiterer Informationssüchtiger). Nach dem Abendessen bummeln wir erneut durch die Altstadt, die jetzt deutlich belebter ist.


Kein Schiff im Hafen

10.10.2014 – 0 km
Bereits 1 Stunde vor Abfahrt gehen wir zum Hafen, um von dort per Schiff die Cinque Terre anzulaufen. Am Campingplatz hat man uns berichtet, dass die See heute recht rau wäre und uns sogar von der Bootstour abgeraten. Doch das Wasser ist spiegelglatt! Allmählich füllt sich der Platz vor dem verschlossenen Kassenhäuschen. Als 15 Minuten vor Abfahrt weder Boot noch Ticketverkäufer da sind, vermuten wir, die Crew des Schiffes würde nach dem Einlaufen diese Aufgabe erledigen. Um 10 Uhr sind kein Schiff und kein Kartenverkäufer da – italienische Pünktlichkeit! Weitere 15 Minuten später erfahren wir, dass die Fahrt ausfällt – wegen rauer See. Und das Meer ist spiegelglatt. Nun denn, dann gehen wir eben auf Schusters Rappen nach Monterosso, dem nächstgelegenen der 5 berühmten Dörfer. Wir wissen, dass man für die einfache Strecke etwa 2,5 Stunden braucht und der Zug zurück nur 2,40 € pro Person kostet. Vom Hafen weg steigen wir guten Mutes die steilen Treppen zum Höhenweg hinauf. Eine große Gruppe „fußlahmer“ Franzosen zwingt uns langsamer zu gehen, als wir eigentlich möchten. Nach vielen „Merci`s“ haben wir sie alle auf dem engen und steilen Pfad überholt und können unser Tempo fortan selbst bestimmen. Was sind wir froh, dass sich die Sonne hinter Wolken versteckt! Uns ist es auch so warm genug. Nach kurzer Zeit sind wir nass geschwitzt. Eine Weile geht es durch einen dunklen Steineichenwald, der die Schwüle aber auch nicht mildert. An nur wenigen Stellen eröffnet sich ein grandioser Blick zurück nach Levanto, nach unten auf das kristallblaue Meer, bzw. nach vorne auf eine massive Landspitze, hinter der wir unser Ziel vermuten. Der Pfad ist teilweise sehr unwegsam, mit großen Steinen übersät oder von Regen ausgeschwemmt. Was sind wir froh, dass wir ohne direkte Sonne bei „nur“ 22° unterwegs sind. Im Sommer muss die Strecke mörderisch sein. Nach gut 2,5 Stunden sehen wir die Bucht von Monterosso tief unter uns. Der Weg bergab über mehr als 600 unangenehm hohe Stufen und zu guter Letzt eine steile Teerstraße ist noch mal anstrengend. Aber wir sind stolz, zufrieden und glücklich, den durchaus beschwerlichen Weg gewandert zu sein. Direkt am Meer – es ist hier übrigens tatsächlich sehr aufgewühlt – ist ein kleiner Parkplatz, auf dem wenige kleine Wohnmobile stehen. Wir finden ihn hässlich. Ganz im Gegensatz dazu eröffnet sich hinter einem Fußgängertunnel Monterosso wie erwartet italienisch idyllisch (andere mögen sagen: touristisch). In einem Seehafen irgendwo in der Nähe hat offensichtlich ein großes Kreuzfahrtschiff seine Passagiere hierher an Land gespült. Sie tragen deutlich sichtbare Buttons mit einer Bus- oder Gruppennummer. Wir zählen mindestens 12! Aber das pittoreske Dörfchen hat genügend Kapazitäten sie und uns alle aufzunehmen. Wir finden ein gemütliches Straßencafe abseits des Trubels und kurz darauf hat wohl jemand zur Rückfahrt geblasen. Der Ort wird jetzt sogar richtig gemütlich! Mit dem Zug sind wir schließlich innerhalb von 10 (!) Minuten zurück in Levanto und gehen müde aber zufrieden vom Bahnhof zum „Aquadolce“ zurück. Nach einer kurzen Verschnaufpause packen wir unsere Badesachen und nutzen die Nachmittagssonne im (Rosi) oder am (Otto) Wasser. Den schönen Tag beschließen wir sehr lecker in der „Nuova Pizzeria Bruna“ und fallen kurz darauf müde in unsere Betten.


Handtuch im Regen

11.10.2014 – 0 km
An der Rezeption haben wir erfahren, dass es auch heute keine Bootstouren in die 5 Dörfer gibt. Also werden wir den Zug nehmen, diesmal aber in beiden Richtungen. Das Ticket in das am weitesten entfernte Dorf erstehen wir für 2,40 Euro. Im Rucksack befinden sich Rosis Regenjacke und 1 Schirm. Otto verweigert die Mitnahme von Wetterschutz. Der Weg zwischen Bahnhof und Zentrum von Riomaggiore ist ganz schön weit, verglichen mit der gestrigen Wanderung aber ein Katzensprung. Wir gehen hinunter zum kleinen malerischen Hafen und von dort durch eine breite Gasse gesäumt von unzähligen Bars, Restaurants und Shops hinauf zum Aussichtspunkt oberhalb der Kirche San Giovanni Battista. Von hier beobachtet Rosi, dass alle Passanten am Beginn der „Via dell´ amore“ halt machen und umkehren – der Küstenweg nach Manarola scheint gesperrt zu sein. Nach einer kleinen Stärkung – die bestellten Pasta sind aus, dafür gibt`s Spaghetti – nehmen wir halt den Zug, lassen Manarola links liegen und steigen erst in Corniglia wieder aus. Das Ticket am Automaten kostet 1,80 € - zahlbar nur mit Karte! Der Ort liegt hoch über dem Bahnhof. Am Fuß der serpentinenartig angelegten langen Treppe ist ein Schild mit einem Dorf auf einem Berg, darunter viele Stufen und unten der aufmunternde Text: „you are here“. Als wir uns die Stufen hoch quälen, beginnt es leicht zu regnen. Rosi zieht ihre Regenjacke an, Otto erhält großzügig ihren Schirm. Der Spaziergang durchs Dorf fällt eher kurz aus, genauso wie der Strom in der kleinen Bar, wo wir bei einem Cappuccino Wetterschutz suchen. Wir gehen zurück zum Bahnhof. Eigentlich schade, Corniglia mit seinen schmalen Gassen hätte mehr Aufmerksamkeit verdient. Für heute ist irgendwie „die Luft raus“. Es regnet nicht mehr. Die Tickets können wir nicht entwerten, die Automaten funktionieren nicht. Der Fahrscheinkontrolle im Zug entgehen wir, weil wir mitten in einer Gruppe „Kreuzfahrer“ stecken und der Schaffner uns (obwohl ohne Button) dazugehörig wähnt. In Levanto stellen wir fest, dass es hier heftig geregnet haben muss. Vor vielen Türen sind noch Spundwände, überall auf den Straßen und Gassen wird aufgeräumt. Am Campingplatz ist die Welt in Ordnung, nur unsere Hand- und Badetücher, die wir zum Trocknen raus gehängt hatten, triefen vor Nässe. Kaum haben wir es uns im Wohnmobil gemütlich gemacht, setzt erneut Regen ein. 1 Stunde lang leert sich der Himmel und füllt die Pfützen auf dem Vorplatz zu einem kleinen See. Wir erleben das Naturschauspiel mit recht unterschiedlichen Gefühlen: Rosi hat Angst vor möglichem Unheil, Otto verspürt Behagen durch den Schutz des Womos.


Fahrrad im Tunnel

12.10.2014 – 0 km
Der gestrige Regen hat die Luft nicht nur gereinigt, sondern auch spürbar abgekühlt. Wir haben sehr gut geschlafen und stehen ausgeruht auf. Die Sonne steht am tiefblauen Himmel – schön! Heute Vormittag nutzen wir die Fahrräder nicht nur zum Brötchen holen. Wir strampeln an der Strandpromenade entlang Richtung Westen auf einem Radweg auf der früheren Trasse der Bahn. Die Besonderheit ist, dass er überwiegend in beleuchteten Tunnels verläuft. Ein völlig neues Radfahrgefühl. Da wir natürlich auch einen Blick aufs Meer erhaschen wollen, halten wir an den offenen Abschnitten bzw. in den Galerien immer wieder an. Der kleine Ort Bonasola besitzt ebenfalls einen schönen Sandstrand und gefällt uns auf Anhieb. Es sind kaum Touristen da! Bald haben wir das Ende des Radwegs in Framura erreicht. Massen an schrottreifen Drahteseln säumen die letzte Strecke. Am Wendepunkt entdecken wir das Schild „Fahrradverleih“. Ein hoffnungsvolles Startup-Unternehmen oder Reste einer Konkursmasse? Nach dem Rückweg bereitet Rosi Häppchen mit Salami, Käse, Tomaten und Oliven. Gestärkt gehen wir an den Strand, Otto ans und Rosi ins Wasser. Nach dem Duschen nehmen wir wieder den Zug, heute nach Vernazza, dem Cinque Terre Dörfchen, das auf Monterosso folgt. Wir schlendern die Einkaufs-, Ess- und Flaniermeile runter zum kleinen Hafen, wo gerade die Fischerboote an Land gezogen werden. Ein Ober einer winzigen Bar stellt geschickt freundlichen Blickkontakt her und füllt geschäftstüchtig Lokal und Kasse. Auch mit uns. Obwohl der kleine Cappuccino mit 3 Euro ebenso teuer ist, wie das kleine Stück Kuchen, fühlen wir uns nicht geneppt. Es ist schön hier. Schnell noch ein paar Fotos vom Hafen, dann besteigen wir den Turm auf dem Castello, zahlen für die Mühe 1,50 € und genießen die Aussicht. Vor dem einsetzenden Regen flüchten wir in die Kirche. Teile davon sind mehr als 1400 Jahre alt. Unter wolkenverhangenem Himmel fahren wir mit dem Zug zurück nach Levanto.


Flucht im Regen

13.10.2014 – 228 km
Sankt Petrus ist verstimmt. Den prognostizierten Regentag wollen wir nutzen, Strecke zu machen. Wir haben San Remo zum südwestlichen Wendepunkt unserer Reise erkoren und brechen dorthin gegen 10 Uhr auf. Die Service-Einrichtungen des „Aquadolce“ haben wir noch mal intensiv genutzt: WC und Abwassertank sind entleert, wir beide frisch geduscht. Kaum haben wir die Autostrada erreicht, setzt der angekündigte Niederschlag ein. Wir hoffen, dass die Prognose auch bezüglich der Dauer (1 Tag) Recht behält. Während der Mittagsrast auf einem Parkplatz in der Nähe von Orco beginnt es sogar leicht zu hageln. Ohne weitere erwähnenswerte Vorkommnisse erreichen wir gegen 14 Uhr San Remo. Das Navi führt uns diesmal souverän durch die Stadt, deren Glanz und Flair unter den Wasserschlieren auf unseren Scheiben merklich leiden. Am westlichen Stadtrand liegt unser Stellplatz, ein großer Parkplatz, durch eine Palmenreihe vom Meer getrennt. Wir sind eher enttäuscht, gehen ans Wasser – na ja, zum Übernachten reicht’s. Wir melden uns beim Parkwächter an. Er spricht weder englisch noch deutsch und hat sehr schlechte Laune. Ob’s am Wetter liegt? Im Regen gehen wir zum „billa“ supermercato und besorgen Brot, sowie ein paar „Trostpflaster“. Den Nachmittag verbringen wir im Womo mit Stricken, Lesen und Schreiben, untermalt vom einschläfernden Prasseln des Niederschlags. Gegen 17 Uhr hat Petrus ein Einsehen mit uns, die Wolken lichten sich und nur 1 Stunde später leuchtet die Abendsonne vom strahlend blauen Himmel. Wir radeln auf der ehemaligen Bahntrasse, die mehr als 20 km lang direkt an der Küste entlang führt, ins Zentrum von San Remo. Die noblen Villen und Palmen strahlen im Licht der tief stehenden Sonne um die Wette. Im Hafen schaukeln die Luxusyachten. Die berühmte Villa Nobel entdecken wir erst auf dem Heimweg. Unser Stimmungsbarometer steigt mächtig!


Geld in San Remo

14.10.2014 – 0 km
Spielkasino wir kommen! Wir werfen uns in Schale: frisches Hemd, Jeans, am rechten Bein die Hosenklammer. Doch zunächst besuchen wir das nicht minder imposante Gebäude der Tourismus Information. Wir erhalten einen Stadtplan und Auskunft über den idealen Zugang zu Bussana Vecchia für morgen. Am Casino haben sie den roten Teppich für Rosi ausgerollt. Sie schreitet auf ihm die Treppe hoch und überlegt es sich dann doch anders. Die Reisekasse muss noch nicht frisch aufgefüllt werden. Statt der Spielsucht zu frönen, besuchen wir nebenan den Hl. Franz von Assisi vor der Kapuzinerkirche. Von der belebten Einkaufsstraße „Corso Ciacomo Matteotti“ biegen wir zur Schonung der liquiden Mittel gleich ganz schnell wieder ab zur Piazza „San Siro“ mit der gleichnamigen Kirche. Sie ist leider außen wie innen komplett eingerüstet. Über die „Piazza Mercato“ gehen wir schließlich die engen, verwinkelten Gassen über viele Stufen den alten Stadtkern „La Pigna“ hoch. Bestückte Wäscheleinen über uns signalisieren, dass die maroden Häuser bewohnt sind. In der „Chiesa San Giuseppe“ halten wir uns nicht lange auf. Über allem thront das prächtige Gotteshaus „Santuario della Madonna della Corta“. Rosi entdeckt einen deutschsprachigen Führer mit interessanten Erläuterungen. Besonders die martialischen Figuren von Judith und Moses haben es uns angetan. Nach dem Abstieg, beim Gang über den „Corso Ciacomo Matteotti“ bleibt das Portemonnaie immer noch fest verschlossen. Am Nachmittag sitzen wir in der Sonne am Strand vor unserem Wohnmobil.


Orientierung in den Ruinen

15.10.2014 – 22 km
Typischer Camper Morgen: frühstücken (genüsslich), Toilette leeren (kaum zu finden), Stellplatz für 2 Tage bezahlen (20 €), Lebensmittel kaufen (billa), abfahren. Das Navi lotst uns durch San Remo nach Bussana Vecchia. Dieses alte Dorf wurde 1887 bei einem Erdbeben fast völlig zerstört. Viele Bewohner kamen ums Leben. Der Rest zog weg. Vor 50 Jahren ließen sich Künstler in den Ruinen nieder und begannen mit dem Wiederaufbau einzelner Gebäude. Und heute wollen wir uns das Ganze anschauen. Doch das Unterfangen gestaltet sich gar nicht so einfach. Die Straße von der Küste hoch ist kurvig und eng. Wenn ein Fahrzeug entgegenkommt, heißt es rangieren. Zum Glück passiert das eher selten. Der „Womo-Führer“ empfiehlt, das Gefährt eine halbe Stunde Fußweg vor dem Dorf stehen zu lassen. An der entsprechenden GPS-Position geht das aber gar nicht. Wir suchen eine Stelle zum Wenden und parken schließlich in einer engen Parkbucht. Leicht verschwitzt kommen wir in Bussana Vecchia an. Die Orientierung zwischen den alten Mauern ist nicht immer einfach. Welcher Weg ist öffentlich, che privata? Zu unserem Erstaunen treffen wir kaum Menschen. Am Ende unseres Rundgangs nehmen wir im Schatten eines Sonnenschirms Platz in der „Piazzetta Golosa“. Wir essen beide eine Kleinigkeit und bezahlen inkl. Getränke und Kaffee 15 Euro. Ein schönes Lokal und auch noch so preiswert! Der Rückweg zum Camper und die Rückfahrt zur SP1 Via Aurelia sind schnell erledigt. An der Strandpromenade in Bussana Mare stoppen wir. Rosi geht am schönen Sandstrand schwimmen, Otto kocht Kaffee und bringt in hinterher. Eigentlich wollten wir jetzt noch Taggia besichtigen. Wegen des schönen warmen Wetters fahren wir jedoch gleich zum „Camper Village“ zwischen vielen Gewächshäusern. Wir lassen den Tag auf dem sehr gepflegten Stellplatz (15 Euro), der einem Campingplatz gleich kommt, ausklingen. Otto ist darüber hinaus happy, dass er hier endlich wieder kostenloses WLAN hat.


Arbeit in München

16.10.2014 – 0 km
Das schöne Wetter und der attraktive Stellplatz bestimmen heute unser Programm. Das Frühstück draußen dauert länger. Eigentlich wollten wir nur 1 Nacht bleiben. Kurz entschlossen verlängern wir einen weiteren Tag. Anhand der Fahrradkarte haben wir festgestellt, dass es einen nahezu ebenen Weg nach Taggia gibt. Wir schwingen uns in die Sättel und treten los. Die Karte hatte recht. Zudem ist der Großteil der 10 Kilometer sogar ein geteerter separater Radweg. In Taggia schieben wir die Drahtesel über die mittelalterliche steinerne Brücke und schließen sie gleich dahinter an einem Fahrradständer ab. Durch den alten Ortskern bewegen wir uns zu Fuß. Die verwinkelten engen Gassen erinnern an Bussana Vecchia – sehr romantisch, aber möchten wir hier leben? Frauen hängen hoch über uns Wäsche zum Trocknen auf oder schleppen schwere Taschen mit ihren Einkäufen. Sie sind überaus freundlich. Leider beschränken unsere Sprachkenntnisse die Kommunikation meist auf ein fröhliches „bon giorno“. Nur einmal setzt sich Rosi zu einem älteren Mann an einem Brunnen. Er erzählt in gebrochenem Deutsch, dass er für einige Zeit in München und Regensburg gearbeitet hat. Eine kleine Bar im Zentrum lädt uns zum Verweilen ein, der mürrische Chef eher weniger. Auf dem Rückweg besorgen wir noch Milch und Brot. Nach einer späten Mittagspause packen wir die Badesachen (Rosi) und Lesematerial (Otto) in die Fahrradtasche und genehmigen uns einen Strandnachmittag. Die Strömung hat reichlich Wasserpflanzen ans Ufer geschwemmt, was aber Rosis Badespaß keinen Abbruch tut. Gemeinsam liegen wir auf der Picknick-Decke und sehen die wenigen Wolken und die Flugzeuge mit ihren Kondensstreifen über uns hinweg ziehen. Ein Schatzsucher mit Metalldetektor zieht akribisch seine Spuren im Sand und hofft auf das große Glück. Rosi meint, mit jeder anderen vernünftigen Arbeit würde er es weiter bringen.


Mücken im Grünen

17.10.2014 – 58 km
Wir haben das „Camper Village“ verlassen und sind wenige Kilometer nach Cervo gefahren. Jetzt in der Nachsaison ist es nicht schwer, einen Parkplatz zu finden. Wir stellen das Womo an der Bahn und nahe dem Strand ab. Aber das Badevergnügen muss noch warten. Wir gehen die steilen Altstadtgassen zur Barockkirche hoch. Der Sakralbau ist beeindruckend, von außen wie von innen. Das darüber liegende Castell ist uns die 3 Euro Eintritt nicht wert, weil wir nicht wissen, was uns erwartet. Umso länger verweilen wir dafür auf der Terrasse eines Cafes mit toller Aussicht. Bei leckerem Panino, Wasser und Wein ändern wir spontan unseren Tagesplan: „hier ist es gut, hier lasst uns bleiben“! Aber man lässt uns nicht! Der einzige Campingplatz, der noch geöffnet ist, schließt am Wochenende und nimmt keine Gäste mehr auf. Nach der vergeblichen Herbergssuche sind wir gezwungen, weiter zu fahren. Schade – Cervo, wir kommen irgendwann wieder. Der Stellplatz in Marina di Andora ist ein hässliches, gepflastertes Arreal und keine Option. Also fahren wir weiter nach Albenga, wo es einen schönen Stellplatz strandnah in einer ehemaligen Gärtnerei geben soll. Da wir auch noch ein paar Lebensmittel besorgen müssen, folgen wir kilometerweit den Hinweisschildern des „Ipercoop“. Das riesige Einkaufszentrum hat einen engen, kleinen Parkplatz. Das Parkhaus ist für uns tabu. Entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung erkämpfen wir uns eine ausreichend große Lücke. Jetzt aber endlich los zu Stellplatz und Strand. Am geschlossenen Tor fahren wir 2 mal vorbei, ohne es zu entdecken und machen uns zu Fuß auf die Suche. Die Anlage mit ihren grünen Flächen wirkt auf den ersten Blick ganz ordentlich. Wir bezahlen 24 € für 1 Nacht. Mücken haben sich auch einquartiert! Dafür ist die Sonne weg. Deutlich weniger beschwingt, als vormittags in Cervo, machen wir uns auf den Weg zum Strand. Dort lauert der nächste Tiefschlag: es gibt fast keinen freien Zugang zum Meer. Alles ist in der Hand geschäftstüchtiger Restaurantbesitzer. Und jetzt in der Nachsaison wird das angeschwemmte Strandgut nicht mehr entsorgt. Ziemlich deprimiert wenden wir uns für den Rückweg der Stadt zu, entdecken einige noble Villen und verbringen den Abend vor unserem Wohnmobil.


Licht im Wohnraum

18.10.2014 – 31 km
Gestern Abend war der Teil der Innenbeleuchtung defekt, der den vorderen Wohnbereich erhellt. Also saßen wir etwas länger draußen und gingen früher schlafen. Vor der Abreise besorgen wir wieder mal Brot und Wasser. Der Conad Markt nebenan hat zudem sehr leckere und zugegeben teure Torta di Verdura (2 Portionen 7 Euro). Danach bewegen wir uns auf der Via Aurelia weiter Richtung Nordosten. In Pietra Ligure halten wir an der Strandpromenade und bummeln ein wenig am Wasser entlang. Otto schwelgt in Kindheitserinnerungen vor mehr als 50 Jahren. Der Ort ist schmuck, etwas touristisch. Der schöne Sandstrand ist überwiegend frei zugänglich – kein Vergleich zu Albenga gestern. Bald darauf passieren wir Noli, ein „borgo piu bella d` Italia“ (schönste Orte Italiens), was wir morgen besuchen wollen. Wir haben das benachbarte Spotorno zum Übernachtungsplatz erkoren und finden dort 2 Alternativen: den Stellplatz „Parcheggio Roma“ und gleich dahinter den Campingplatz „Leo“. Nach der Besichtigung beider entscheiden wir uns für den „Löwen“, weil er für nahezu gleiche Kosten (21 €) deutlich mehr Komfort (inkl. Duschen und WLAN) bietet. Auf dem sandig, erdigen Boden kommt erstmals unser Vorzelt-Teppich zum Einsatz. Im Schatten „unseres“ Eukalyptus Baums verzehren wir die Torta di Verdura – sehr lecker. Danach macht Otto sich an die Innenraum-Beleuchtungs-Fehlersuche. Schnell ist ein loses Kabel im Lichtschalter identifiziert, wieder angeklemmt und der Schaden behoben. Nachmittags testen wir das Strandleben an der „spiagga libera“, ca. 300 m vom Leo entfernt. Nur wenige Menschen sind hier – ein Resultat der Nachsaison oder der wesentlich bekannteren Nachbarorte?


Rad in Noli

19.10.2014 – 0 km
Noli liegt 3 km südwestlich von von Spotorno und gilt laut „Süddeutscher Zeitung“ (www.sueddeutsche.de/reisefuehrer/ligurien/highlights) und laut „Womo-Führer“ als echtes Juwel. Mangels Kondition für die romantischen Umwege über die umliegenden Berge strampeln wir das kurze Stück auf der Via Aurelia. Vermutlich weil Sonntag ist, wird die Straße nur von wenigen motorisierten Zeitgenossen benutzt. Dafür ist sie scharenweise von Pedalrittern in leuchtenden professionellen Outfits in Beschlag genommen. Und wir beide Supersportler mittendrin! Noli ist wirklich einen Besuch wert und gefällt uns sehr. Das kleine überschaubare centro storico mit seinen gepflegten Gassen und herausgeputzten Häusern ist von überwiegend italienisch sprechenden Menschen belebt. In der Kirche „Santa Anna“ erregen zwei reich verzierte große Prozessionskreuze unsere Aufmerksamkeit. Im Dom „San Pietro“ ist gerade Gottesdienst, also werden wir später noch mal herkommen. Vor den bunten Fischerbooten am Strand tummeln sich einige Sonnen- bzw. Badehungrige. Von Menschenmassen und Gedränge keine Spur – Nachsaison sei Dank. Wir steigen einige Stufen den steilen Berghang hinauf und genießen den Blick von Oben. Ein gemütliches kleines Cafe versorgt uns mal wieder mit Panini, Wasser und Wein, bevor wir ein zweites Mal der Domkirche zusteuern. Die barocke Ausstattung ist üppig, aufgrund der dunklen Farben strahlt sie anstelle uns bekannter bayrischer Lebenslust eher majestätische Eleganz aus. Zurück in Spotorno mischen wir uns unter das Badevolk, verziehen uns aber ganz am Ende der Bucht in den wenig bevölkerten Bereich einer heruntergekommenen Slipanlage für Sportboote. Ein später Abendspaziergang lässt uns die verschlafene Wohnsiedlung plötzlich mit ganz anderen Augen sehen. Auch hier existieren eine gemütliche Altstadt und aufgemotzte Strandpromenade. So beschließen wir kurzerhand, nicht morgen weiter zu ziehen, sondern noch einen Tag dran zu hängen.


Crudo im Panino

20.10.2014 – 0 km
Die Wetterprognose war korrekt. Der Himmel ist wolkenverhangen. Aber es regnet nicht und ist angenehm warm. Wir packen Picknickdecke, Badesachen (Rosi) und Lesematerial (Otto) in die Fahrradtasche und strampeln an Noli vorbei nach Varigotti. Dort ist, wie wir später nachlesen werden, einer der schönsten Strände Liguriens. Wir lassen uns ohne dieses Wissen nieder, träumen, lesen, schauen und diskutieren über das perfekte Wohnmobil. Mittags besorgt Otto bei „Tante Emma“ zwei mit Crudo belegte Panini. Ohne im Wasser gewesen zu sein treten wir den Heimweg an. Nachmittags bummeln wir durch Spotorno. Wir hätten es wissen müssen: um diese Tageszeit, zumal an einem Werktag, ist der Ort wie ausgestorben. Die Geschäfte und Bars sind geschlossen. Auch im kleinen mercato in der Nähe des Campingplatzes können wir erst um 17 Uhr Salat, Milch und zwei Panini erstehen. So leer wie der Ort ist inzwischen auch der „Leo“ geworden. Nun ja, morgen werden auch wir abziehen.


Kaffee am See

21.10.2014 – 299 km
Wir sagen Ligurien ade und passieren die Autostrada über Genua, Tortona, Piacenza und Brescia nach Desenzano am Südufer des Gardasees. Um 15 Uhr und 23,20 € Mautgebühr ärmer stellen wir den Motor auf dem „Pit Stop La Spiaggia“ ab. Der Stellplatz liegt toll nur durch eine Straße vom See getrennt, das Gelände ist geschottert und eben, die Sanitär Einrichtung ist überdurchschnittlich gut und das Ganze kostet nur 12 Euro für 24 Stunden. Es sind nur 3 weitere Mobilheime da. Eines davon gefällt uns ganz besonders. Es ist ein schnuckeliger kleiner Bus aus England, bewohnt von einem jungen Paar. Wir stellen die Stühle raus, machen Kaffee und genießen den Blick und die Ruhe. Anschließend erkunden wir Desenzano per Rad. Der Ort hat sich prächtig herausgeputzt. In unserem einfachen Rad-Dress fühlen wir uns inmitten der schick gekleideten Menschen und eleganten Boutiquen reichlich deplatziert. Am Abend besorgt Otto noch Brot für das morgige Frühstück und muss dazu ziemlich weit bis Padenghe radeln. Das schmackhafte Abendessen serviert uns die Pizzeria gleich nebenan.


Sicht zum See

22.10.2014 – 0 km
In der Nacht hat unser Kühlschrank Alarm geschlagen. Die Gasflasche ist leer. Gleichzeitig geht ein Gewitter los. Otto stellt im Schein der Taschenlampe, unterstützt durch das Leuchten von Blitzen, bei einsetzendem Regen die Gasversorgung auf die 2. Flasche um. Natürlich lässt sich die Verschlusskappe nicht abnehmen und er braucht zusätzliches Werkzeug. Als er endlich fertig ist, prasselt ein Wolkenbruch aufs Dach und eine Sturmbö wirft die Fahrräder um. Im nächsten Augenblick ist der Spuk vorbei und die Ruhe kehrt zurück. Zum Frühstück begrüßt uns ein strahlender Morgen. Nur frisch ist es geworden. Das kann uns nicht davon abhalten, das Städtchen Sirmione auf der Halbinsel mit den Drahteseln zu besuchen. Leider gibt es am Seeufer entlang auf der gesamten Strecke kaum echte Radwege. Die Benutzung der Bürgersteige ist zwar durchgängig erlaubt, wir ziehen jedoch wegen der zahlreichen Spaziergänger die ebenfalls gut frequentierte Straße vor. Sirmione, konkret das centro storico, ist in der strahlenden Sonne echt ein Platz zum Verweilen. Die Gassen und Plätze sind belebt ohne überzuquellen. Das Eintrittsgeld in die Scaligerburg am Anfang und die Grotten des Catull am Ende (jeweils 4 € pro Person) sparen wir, weil wir schon vor Jahren hier gewesen waren und legen es lieber in Cappuccino bzw. Panino an. Die kleine Kirche „San Pietro in Mavino“ ist ein echtes Kleinod, wenn uns auch die die martialische Kanone davor am Ehrenmal der Kriegsgefallenen stört. Das kleine Städtchen ist auf jeden Fall einen weiteren Besuch irgendwann wieder wert. Auf dem Rückweg füllen wir in einem Supermarkt ein letztes Mal unsere Vorratskammer. Welch eine Enttäuschung, als wir am Stellplatz ankommen. Wir sind eingekeilt von reisebusgroßen Mobilheimen die uns die herrliche Sicht auf den Lago di Garda rauben. Nach dem ersten Schock und einem Becher Kaffee lösen wir das Dilemma dadurch, dass wir unser kleines Womo etwas zurücksetzen. Dadurch haben unsere Stühle davor Platz, freie Sicht zum See und stehen sogar noch in der wärmenden Sonne. Diesen Luxus haben die Insassen der großen „Schiffe“ nicht.


Schnee in Sterzing

23.10.2014 – 464 km
Heute Nacht ist es richtig kalt geworden. Über dem ganzen See leuchten weiße Schaumkronen in Morgenlicht. Beim Bezahlen spricht der Parkwächter von 36. Ich widerspreche, wir waren nur 2 Nächte hier, folglich 24 Euro! Freundlich lächelnd rechnet er mir vor, dass wir etwas mehr als 36 Stunden (!) hier waren und fordert 18 Euro. Dankbar geben wir ihm 20 € und ziehen von dannen. Der Wind ist heftig und treibt an der Promenade in Desenzano schwere Brecher an die Uferbefestigung. Die Gischt spritzt weit über den angrenzenden Fußweg. Die Sonne treibt mit den Wassertropfen ein buntes Farbenspiel. Statt direkt auf die Autobahn zu fahren, nehmen wir die kürzere Landstraße über Sirmione Richtung Verona und ab Castelnuovo die vierspurige SS450 Richtung Norden. Erst ab Affi nutzen wir die mautpflichtige Autostrada zum Brenner. Etwa 50 km vor dem Sattel überraschen uns Hinweise: „Schnee in Sterzing“! Vor einer langen Baustelle 30 km weiter stehen wir im Stau. Das Außenthermometer misst 1° Celsius! Dicke Schneeflocken hüllen die raue Bergwelt in steriles Weiß. Was sind wir froh, mit Winterreifen unterwegs zu sein. Auch nördlich der Alpen, in Innsbruck und Zirl ist der Winter eingekehrt. Erst ab Garmisch wird das Weiß nass und ab der Autobahn bei Oberau hat der Winterspuk ein Ende. Müde, aber glücklich und zufrieden kommen wir gegen 18 Uhr zu Hause an. Arrivederci Liguria!

© copyright Otto Kinateder